Alex's Wohnung

11.März. 14.22

"Ach, ganz ok. Wie immer halt." Ich vermied es, ihr in die Augen zu blicken aus Angst, sie könnte darin erkennen das ich lügte. Die Wahrheit war nähmlich dass ich zusätzlich zu ihrem blut immer noch 'draußen essen ging'. Joanas Blut war wichtig, ich wusste das ich nicht zu viel von ihr nehmen durfte. Doch ich benötigte einfach mehr als sie mir geben konnte. Und da sie zusätzlich noch angeschlagen war, durfte ich sowieso sie nicht überlassten. Anders würde die Frau, die ich liebte, sterben.
"Na Baby, was hast du sonst so gemacht heute?"

11.März. 14.25

Ich fühlte mich schlecht, mir war übel, aber ich ließ mich weiterhin nichts anmerken. Nur eins wollte ich: Alex glücklich machen.
Also erzählte ich kurz von meinem Artztermin, spielte meine Krankheit runter. Natürlich fragte ich nicht, womit er den Tag verbracht hatte, mit komischen Geschäften und vermutlich mit den Zähnen im Hals einer anderen Frau.. Aber das wollte ich nicht hören.
Mein Handy klingelte und rasch griff ich danach und nahm ab. Es war Dr. Miller. Während ich ihr zuhörte, klappte meine Kinnlade runter und ich spürte, wie Tränen in meine Augen stiegen. Alles in mir verkrampfte sich, zog sich schmerzhaft zusammen. Das konnte nicht sein. Ich legte auf, bevor sie zuende gesprochen hatte. Ich wollte das nicht hören. Meine Augen wanderten nicht zu Alex, der mich warscheinlich erstaunt ansah. Wie automatisch glitt meine Hand unter das Top, das ich trug, über meinen Bauchnabel hinweg. Schwanger, hallte das Wort in meinem Kopf nach.

Schwanger.

11.März. 14.27

Erstaunt blickte ich sie an..wieso füllten sich ihre Augen mit Tränen? "Joana?" Sanft drückte ich sie zurück in den Sessel, kniete mich vor sie. Sie reagierte nicht. "Josi?" Ich versuchte es nochmal. Wieder nichts.

Mein Blick folgte ihrer Hand. Meine Augen weiteten sich. Oh nein.

11.März. 14.30

Nein, Nein, Nein. Das konnte einfach nicht stimmen. Es durfte einfach nicht stimmen. Verstört sah ich Alex an, wie reagierte er.
Er sah mich großen Augen geschockt an. Elben konnten sich eigentlich nicht auf diese Weise fortpflanzen. Das ging einfach nicht. "Das ist unmöglich.", hauchte ich und eine Träne lief mir aus dem Augenwinkel.

11.März. 14.31

Geschockt setzte ich mich ab. "Das ist unmöglich." Aus der Ferne nahm ich ihre Stimme war...es war unmöglich?
"Wie..?" Meine Gedanken spielten verrückt. Elben konnten sich nur Fortpflanzen während sie beim Sex noch zusätlich blut austauschten..und ich hatte mit ihr noch nie das gemacht. Ich würde es niemals.....

Verdammt.

11.März. 14.32

Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf, leise, aber Klar. Die hatte gut reden. Ich nahm Alex Hände und zog ihn sanft neben mich auf das Sofa zurück. "Was sollen wir denn jetzt machen?", fragte ich ihn leise, unzählige Fragen und Gedanken in meinen Grünen Augen.

11.März. 14.33

Langsam blickte ich sie an und wartete. Still. Und explodierte.
"WIE KANN DAS SEIN?" Ich blickte sie während dem schreien nicht an, den es galt nicht ihr. Es galt einfach der Situation.
"Du kannst nicht schwanger sein, es geht einfach nicht. Nicht von mir." Verletzt wand ich mich ab. "Sag es doch einfach."
Langsam stand ich auf und lief aus dem Zimmer. Ich hörte sie hinterherrufen, doch ich konnte einfach nicht zuhören. Ich brauchte Zeit für mich. Leise schloss ich mich in die Zelle ein.

11.März. 14.39

Tränen liefen über mein Gesicht, er hatte Unrecht. Ich konnte nur von ihm schwanger sein. Vor Alex war ich fast 2 Monate nur Rausgegangen um zu Jagen oder Drogen zu kaufen. Ganz meiner eigentlichen Art, hatte ich mir mal keinen Typen mit nach Hause genommen für längere Zeit. Wie konnte Alex soetwas sagen? Das war nicht fair. Ich würde ihn da eh nicht rausbekommen, also legte ich mich ins Bett und weinte leise in mein Kissen. Ich würde warten.

11.März. 18.20

Lange Zeit saß ich alleine dort. Dachte über uns nach. Konnte es vielleicht sein dass ich sie gebissen hatte? Oder dass sie als sie mich verarztete von den vielen Kämpfen und Bisswunden die ich mit mir trug, in die eigenen Wunden bekommen hatte? Anders konnte ich es mir nicht erklären. Aber vielleicht hat sie dich doch betrogen...
Ich war verwirrt. Sprachlos. Wütend...konnte meine Gefühle nicht mehr einordnen. Was würde geschehen wenn das Kind auf die Welt kam? Was wäre wenn es wirklich ein Elben-Menschen Kind wäre? Könnte es überhaupt leben? Jagen würde man uns..
Und wenn du sie jetzt sich selbst überlässt dann stirbt sie genauso schnell.
Langsam erhob ich mich, bewegte mich zurück Richtung Wohnung, Richtung Josi.

11.März. 18.30

Irgentwann hatte ich aufgehört zu weinen. Es gab Wege und Mittel, meinen Zustand zu ändern, aber wollte ich das wirklich ?
Würde Alex mir glauben? und was viel wichtiger war.. Würde ich sterben, das Kind mich ausnehmen, mich umbringen?
Ich wurde aus meinen traurigen, angsterfüllten Gedanken gerissen. Schritte näherten sich der Tür. Alex. Als er im Türrahmen stand, sagte ich, ohne ihn anzusehen: "Ich habe dich nicht betrogen."

11.März. 18.30

"Ich weiß" Ich ging zu ihr uns setzte mich neben sie. "Ich lasse dich nicht hängen, wer weiß was sonst passiert. Solange ich bei dir bir wird euch nichts passieren. Ich verspreche es dir. Bitte verzeih mir. Es war ein..Schock." Sanft nahm ich ihre Hand in meine, während ich die andere auf ihren Bauch legte. "Ich passe auf euch auf."

11.März. 18.31

Ich küsste ihn sanft und lächelte. Es würde alles gut werden da war ich mir sicher. Im Nachhinein kann ich zu diesen worten nur sagen : Ich war ein naives dummes Mädchen. Doch in diesem Moment hatte ich Hoffnung verspürt, Liebe und Geborgenheit. Dinge, die mir fremd geworden waren, in meiner Kalten Welt. Worte wären fehl am Platz gewesen.

19.März. 19.00

Schwerbepackt stieß ich die Tür auf, während Jo hastig neben mir hindurchschlüpfte. Ihr war wieder übel.
In den letzten Tagen waren wir auf und an die Zelle in ein Kinderzimmer umzubauen...so wie es jetzt aussah war es schwer sich vorzustellen dass dort mal Wesen aller Art gefoltert wurden...ich wollte nichtmal darüber nachdenken.
Keuchend setzte ich die Pakete für das Kinderbett und die Tüten ab. "Jo? Alles ok?"
Mein Alltag, meine Traumfrau, mein Kind. Ich bekam alles was ich wollte.

19.März. 19.06

"Alles in Ordnung!", rief ich durch die abgeschlossene Badezimmertür. Ich sah in den Spiegel, meine Haut war blass und dünn geworden, ich gefiel mir nicht besonders , sah Müde und Abgespannt aus. Alex schien sich wirklich zu freuen, aber... es war nicht wirklich meine Entscheidung gewesen das Kind zu behalten. Aber ich wusste, das es iHn glücklich machen würde. Ich war noch nicht bereit dafür,aber ich tat alles, um Alex genau das weiß zu machen. Das Vibrieren meines iPhones riss mich aus meinen Gedanken.Ich nahm ab.

"Joana?" Das war Jeffrey, ein anderer Jäger. "Ja?", fragte ich. "Wir haben ihn gefunden. Du hast uns doch damals gebeten, bei der Such nach dem Elben zu helfen, der deine Schwester getötet hat" Mein Atem stockte."Wir haben den Namen ausfindg machen können,mithilfe einiger älterer Jäger.Es ist so ein Prinz. Alexander St.Leona."

Das Telefon fiel aus meiner Hand auf den weichen Teppich. Ich griff hastig danach, vollkommen emotionslos. In mir war irgentetwas gestorben. "Seid ihr euch absolut sicher?", fragte ich, Eiseskälte in meiner Stimme. "Jap, wir haben einen Zeugen gefunden, der ihn vom Tatort hat verschwinden sehen. War ziemlich schwer, aber der ist absolut vertrauenswürdig." Ich legte einfach auf, legte das Handy auf den Badewannenrand und ging aus dem Bad. Oh mein Gott, dachte ich. Er hatte meine Schwester getötet. Meine Kleine Linea, mein ein & alles... Unglaubliche Wut durchströmte mich. Ich wollte ihn umbringen. Doch das musste überlegt sein. Kälte umschloss mein Herz. Ich konnte nicht richtig denken, nicht weinen, nicht mich aufregen. Nur Leiden, Zerbrechen, Kaputtgehen...

Ich musste hier raus. Durch die Tür rief ich: "Ich muss mal rausgehen, bischen Luftschnappen."

Garrett. Ich würde zu Garett gehen. Mit ihm reden. Er war stark, er könnte mir helfen. Ich nahm mir meine Jacke und ließ die Wohnungstür hinter mir ins Schloss fallen, ignorierte die leichten Bauchschmerzen und rannte los.

19.März. 19.08

"Ich muss mal rausgehen, bischen Luftschnappen." Noch bevor ich irgendwie reagieren konnte, war sie schon weg. Sollte ich ihr hinterher? Schwangere hatten manchmal so ein gefühlschaos, da ließ man sie am besten in Ruhe. Dennoch schweren Herzens schloss ich leise die Tür hinter ihr und räumte auf, kochte.

Was hatte sie so schnell hinausgetrieben? Wieso wollte sie es mir nicht sagen?